Die Elektro-Epilation zur permanenten Haarentfernung gehört in den Bereich der apparativen Kosmetik, die unabhängig vom Melaningehalt der Haare, d. h. unabhängig von Haarfarbe und Hauttyp, wirksam ist. Die Grundlage dieser Technologie ist Strom, der dosiert über eine Sonde an die Haarwurzel punktgenau abgegeben wird, ohne die Haut und das umliegende Gewebe zu beeinträchtigen.
Seit 1875 wird die Elektro-Epilation, oder auch Nadelepilation, erfolgreich praktiziert. Dr. Charles E. Michel Ophthalmologie aus St. Louis entfernte mit Hilfe von Gleichstrom zur damaligen Zeit schon punktgenau eingewachsene Wimpern mit Erfolg. Sie ist bisher immer noch die einzige Methode der permanenten Haarentfernung, die für immer die Haarwachstumszellen der Haarwurzel zerstört. Trotz vieler anderer, zwischenzeitlich auf den Markt drängender Methoden, wie z.B. die Haarentfernung mit Laser oder Blitzlicht, haben sich ausschließlich die über Jahrzehnte entwickelten Techniken der Elektro-Epilation mit der Sonde durch den Erfolg der Permanenz bestätigt.
Heute ist diese Methode der Haarentfernung erheblich verfeinert und die Geräte im Laufe der Jahre natürlich technisch weiterentwickelt und verbessert worden.
— 01 DIE SONDE IM HAARFOLLIKEL
Die Epilationssonde wird von dem*der Elektrologist*in in den Haarkanal geführt. Über die Sonde wird der Haarfollikel mittels Strom behandelt. Dadurch werden die Wachstumszellen im Follikel zerstört – kein Haar wächst mehr nach.
— 02 DIE WAHL DER SONDEN
Zu jeder Elektro-Epilation und Koagulation gehört die richtige Epilationssonde, die dem*der Elektrologist*in hilft, sanft in den Follikelkanal herunterzugleiten. Die richtige Wahl der Sonde ist neben der Insertionstechnik und den Einstellungsparametern mitentscheidend für ein optimales Ergebnis.
— 03 DER FAKTOR HAARWACHSTUMSZYKLUS
Die Behandlung ist nicht nur abhängig von der individuellen Situation des Kunden in Bezug auf Haut und Haar, sondern auch von dem Wachstumszyklus der Haare. Nicht alle Haare sind gleichzeitig sichtbar oder befinden sich in der aktiven/anagenen Wachstumsphase, in nur der sie erfolgreich entfernt werden können.
Die Wahl der Behandlungsmethode im Hinblick auf die verwendete Stromart trifft der*die professionelle Elektrologist*in aufgrund seines*ihres Wissens und der Erfahrung. Die verwendete Stromart bei der Elektro-Epilation bestimmt, ob entweder durch Hitze (Thermolyse) oder durch eine chemische Reaktion (Blend- oder Elektrolyse) eine Zerstörung der Haarwurzel stattfindet:
Vorbereitung
Desinfektion des zu behandelnden Areals & Auswahl der passenden sterilen Sonde. Die Haut wird gespannt, um das Einführen der Sonde in den Haarfollikel zu erleichtern.
Einführung der Sonde
Die Sonde wird in Haarwachstumsrichtung – ohne Widerstand – in den Haarfollikel eingeführt. Ist die fachgerechte Insertion erfolgt, wird über diese Sonde dosiert elektrische Energie zugeführt. Dadurch werden die Wachstumszellen im Follikel zerstört und es wächst kein Haar mehr nach.
Entfernung des Haares
Nach dem/n Stromimpuls(en) wird die Sonde aus dem Haarfollikel zurückgezogen. Das Haar kann nun einfach mit der Pinzette aus dem Haarfollikel entnommen werden. Ist ein Haar in der anagenen Wachstumsphase, ist der Erfolg der Behandlung am effektivsten. Erkennbar ist das anagene Haare, an der Papille (auf dem Bild als „schwarzer Punkt“ zu erkennen), denn am Ende der Wachstumsphase löst sich die Haarwurzel von der Papille ab.
Nachsorge
Desinfektion des zu behandelnden Areals und Nachsorge mit speziellen Produkten für die Hautregeneration.
Nach der Elektro-Epilation kann es zu Rötungen oder lokalen Schwellung kommen. Zur Regeneration der Haut sind für die Nachsorge zu Hause spezielle Produkte zu verwenden sowie „Regeln zur Nachsorge“ zu beachten.
Der Haarfollikel wird individuell mit Strom behandelt, sei es mit Thermolyse, Elektrolyse oder Blendmethode. Es kommt bei sachgemäßer Behandlung zu keinen Verbrennungen oder Narbenbildungen. Jedoch beinhaltet jede Form der Haarentfernung Risiken und Nebenwirkungen. Die permanente Haarentfernung mittels Strom kann bei laienhafter Handhabung Verbrennungen und Pigmentverschiebungen verursachen. Deshalb ist es wichtigst, ein*e qualifizierte*r Elektrologist*in zur Behandlung aufzusuchen. Professionelle und qualitativ hochwertige Arbeit ist der beste Schutz vor Nebenwirkungen. Über deren Ausbildung sollte man sich informieren und sich ggf. Nachweise vorlegen lassen.
Während eines ausführlichen Beratungsgespräches wird die zu behandelnde Person auf alle nachfolgenden Maßnahmen aufmerksam gemacht. So sollten alle weiteren Wärmeeinwirkungen sowie mechanische Manipulationen vermieden werden, da das behandelte Hautareal bereits gereizt ist.
Hat man die Haare in der anagenen Wachstumsphase entfernt und wurde dies sachgemäß durchgeführt, ist der Haarfollikel für immer zerstört.
Durch Hormonveränderungen, wie z.B. Klimakterium, Wechsel der Pille oder andere Medikamente, können Haare die vorher inaktiv waren, aktiviert werden. Hierbei handelt es sich jedoch nicht um Nachwuchs.
Grundsätzlich kann man die Elektro-Epilation (Nadelepilation) am gesamten Körper durchführen. Lediglich die Schleimhäute und der Innenohrbereich sollten nicht behandelt werden, da es durch die Wärmeentwicklung dort zu starken Verbrennungen kommen kann.
Nein! Es ist kein Verfahren für den Selbstgebrauch! Es erfordert eine intensive Ausbildung sowie Berufserfahrung, um eine sichere Behandlung zu gewährleisten.
Die Dauer der Behandlung ist individuell vom Haarwuchs der zu behandelnden Person, deren Schmerzempfindlichkeit sowie der Arbeitstechnik des/r Elektrologisten/in abhängig. Diese Fragen werden im ausführlichen Beratungsgespräch vor der ersten Behandlung geklärt.
Jede Person hat ein anderes Schmerzempfinden. Was von dem einen als erträglich empfunden wird, empfindet der andere als nicht auszuhalten. Es gibt Körperregionen, die schmerzempfindlicher sind. Hierzu zählen u.a. Lippenbereich, Hals oder auch Bikinizone. Auch hier ist das Beratungsgespräch mit Probebehandlung die beste Möglichkeit um zu testen, in welchem Rahmen der Schmerz für die zu behandelnde Person in Relation zur notwendigen Stromstärke zu tolerieren ist.
Da das Haar als Führungsschiene für die Epilationssonde dient, sollte es wenige Millimeter (Minimum 3 mm) an der Hautoberfläche zu sehen sein. Der*die Elektrologist*in hat sonst keinen Überblick über die Haarstärke sowie die Wuchsrichtung des Haares. Normalerweise wird mit dem*der Elektrologisten*in besprochen, welche Areale behandelt werden, sodass die übrigen Bereiche gekürzt werden können. Während der gesamten Behandlung sollte weder gezupft, gewachst, gebleicht oder mit IPL- Lampen oder Laser behandelt werden.
Die Preise werden individuell von der*dem Elektrologist*in festgelegt. Grundlage für die Kosten sind natürlich die Haare des*der Kund*in, deren Anzahl und Beschaffenheit.
Bei der Elektro-Epilation wird der Haarfollikel für immer zerstört - nicht nur zeitlich begrenzt, weshalb die Methode auch permanent genannt werden darf. Hinzu kommt, dass auch sehr feine oder weiße Haare sowie gebräunte Haut behandelt werden können. Es handelt sich also um eine Methode der Haarentfernung, die unabhängig von Haarfarbe, -typ sowie Hauttyp erfolgt. Damit ist die Elektro-Epilation die einzige Methode zur endgültigen (permanenten) Haarentfernung!